Zur Geschichte der Triebeser
Stadtkirche

© Claudia Otto
Im Mittelalter gehörte Triebes zur Pfarrei
Hohenleuben und besaß nur eine kleine
Kapelle, die allerdings für die damaligen Gegebenheiten ausreichte. Die Sage
berichtet dazu:
"Triebes
war einst nicht viel größer als Niederböhmersdorf. Als für beide Orte ein
Kirchlein gebaut werden sollte, wollte man es in das Kirchholz setzen, damit
es die Bewohner beider Dörfer ungefähr gleichweit zur Kirche hätten. Was
aber am Tage dort aufgemauert wurde, das wurde von unsichtbaren Händen in
der Nacht dorthin gerückt. wo jetzt die Kirche steht. Deshalb erbaute
man das Kirchlein (Kapelle) an dieser Stelle."
(Otto Behr: Bunte Bilder aus der Geschichte von Triebes und seiner
Umgebung, 1903)
Im Jahre 1513 wurde vom Kaplan
Heinrich Leurer aus Hohenleuben für die alte Kapelle eine Glocke zu Ehren der Mutter Maria
in Auftrag gegeben, die dann 1516 von Markus Rosenberger aus Schleiz in Bronze
gegossen wurde.
Diese Glocke (Durchmesser = 105 cm) trägt die Aufschrift: "O Land, Land,
höre des Herrn Wort!" und hängt heute als mittlere von drei Glocken im Geläut des
Kirchturms und ist nach der Döhlener Glocke die zweitälteste in der
Umgebung.
Da Triebes keine eigene Pfarrstelle hatte, wurde die Kapelle in Triebes von
Kaplan Leurer mit versorgt.
Da die Einwohnerzahl aber ständig anstieg und die
alte Kapelle zu klein geworden war, entschied man sich für den Neubau einer
Kirche. Am 27. April 1716 fand die
Grundsteinlegung für den Bau der neuen Kirche statt. Der Bau dauerte bis zum
Herbst des Jahres 1717.
Im Jahre 1721 bekam die Kirche ihre erste Orgel, die von Tobias Hüben aus
Schleiz gebaut worden war. 1754 wurde von Graulich Curiensi aus Hof die zweite Glocke erworben,
die allerdings im 2. Weltkrieg eingeschmolzen wurde.
Im August des Jahres 1834 wurde an der Zeulenrodaer
Straße der zweite Friedhof eingeweiht, der im Jahre 1862 durch einen dritten
an gleicher Stelle erweitert wurde.

Der eigentliche Friedhof befand sich
an der Kirche in Richtung der heutigen Weißendorfer Straße. Vom alten,
ursprünglichen Friedhof ist nur noch eine steinerne Säule vom
Haupteingangstor erhalten geblieben.

Am Kirchplatz mit dem 1902 geweihten Siegesdenkmal für 1870/71
(historische Aufnahme aus dem Jahre 1909)
Nach mehreren Umbauten und
Erweiterungen der alten Orgel wurde im Jahre 1930 die Orgelempore erweitert
sowie durch die Fa. Jehmlich aus Dresden eine neue Orgel gebaut.

Im Jahre 1959 weihte die
Triebeser Kirchgemeinde zwei Stahlglocken (108 cm und 98 cm), die fortan, die alte Glocke von
1516 flankierten.

Im Jahre 1962 wurden der
Kirchturm und der Altarraum erneuert und ein moderner Altar sowie 1965 ein
bleiverglastes, buntes Fenster, das den Kampf des Erzengels Michael mit dem
Drachen zeigt, eingebaut.

2005 erhielt die Kirche einen neuen roten
Cotto-Fußboden.
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